
trigger
ein lied, das uns an unsere kindheit denken lässt. erinnerungen können etwas äußerst wundervolles sein, und sie spielen auch für uns eine bedeutende rolle.
ein geruch, ein filmausschnitt oder ein lied kann uns jedoch auch in ein tiefes loch stürzen, da sie etwas in uns auslösen. bei triggern erleben betroffene personen ein gefühlschaos. da alles in unserem leben ein trigger sein kann, ist es wichtig, den umgang damit zu lernen.
welche bedeutung haben emotionale trigger?
ein trigger ist eine art flashback oder emotionale rückblende, die durch etwas bestimmtes in der gegenwart ausgelöst werden kann. ein traumatisches erlebnis wird von unserem gehirn gespeichert, doch im alltag hat es keinen zugriff auf das dazugehörige gefühl.
durch einen trigger wird diese sperre aufgehoben, und die betroffene person hat plötzlich immer wieder erfahrungen mit dieser situation, diesem gefühlszustand oder einer emotion. wir sehen deinen triggerreiz nicht als etwas positives an – es handelt sich um eine emotionale kettenreaktion, die wir nicht aufhalten können.
unser gehirn gibt ein warnsignal. zu diesem zeitpunkt gibt der körper das stresshormon cortisol frei. darauf reagiert der körper mit panikattacken, schweißausbrüchen, herzrasen, kopfschmerzen, zittern und schwindel bis zur ohnmacht. auch trauer, wut und frustration können auftreten.
auf welche weise werden trigger aktiviert?
durch emotionale trigger können menschen völlig aus der bahn geworfen werden. deshalb müssen die betroffenen identifizieren und begreifen, welche orte, gerüche, bilder und empfindungen diese reaktion hervorrufen.
bedauerlicherweise kann alles zu einem trigger werden
wenn eine person an einem ort ein traumatisches erlebnis hatte, kann die rückkehr an diesen ort für sie zum trigger werden. andere betroffene erleben ein bestimmtes datum, eine spezifische uhrzeit oder eine tageszeit als trigger, da zu diesem zeitpunkt etwas geschehen ist oder sie beispielsweise einen geliebten menschen verloren haben. eine person, die einen betroffenen schlecht behandelt hat, kann ebenfalls ein trigger sein. der eine betroffene reagiert auf einen social-media-beitrag zu essstörungen, der andere auf das thema suizid.
das spektrum der triggerpunkte ist also weitläufig und individuell. außerdem haben nicht alle menschen, die ein trauma erfahren oder in ihrem leben einmal gefahr ausgesetzt waren, trigger.
obwohl es für betroffene möglich ist, vielen situationen zu entkommen, treten trigger doch oft auch ganz überraschend und ohne vorbereitung. es ist möglich, bestimmten dingen zu entkommen.
wie hoch ist der sinngehalt von triggerwarnungen?
triggerwarnungen sind in vielen youtube-videos, dokumentationen und facebook-gruppen zu finden. die hinweise dienen dem schutz von menschen, die an physischen oder psychischen krankheiten leiden. der gedanke dabei ist, dass bilder oder inhalte belastend wirken können und so betroffene selbst entscheiden können, ob sie sich diese ansehen möchten oder nicht. menschen, die betroffen sind, empfinden diese triggerwarnungen meist als sehr hilfreich.
eine triggerwarnung sollte immer konkret sein und somit vor wirklich belastenden inhalten schützen. bei instagram werden alle inhalte, welche mit dem hashtag „trigger“ versehen sind, gar nicht angezeigt. erst wenn der benutzer die trigger warnung aktiv bestätigt, werden die inhalte angezeigt.
es ist daher wichtig, triggerwarnungen nicht übermäßig zu verwenden, da dies kontraproduktiv sein kann und die gefahr besteht, dass der begriff irgendwann nicht mehr ernst genommen wird.
wie kann man kurzfristig mit dem trigger umgehen?
es ist nahezu unmöglich, sich vollständig vor triggern zu schützen. auch wenn man sich zu hause einschließt oder unter der bettdecke versteckt, kann man irgendwann getriggert werden. die frage lautet daher nicht, ob ein trigger kommt, sondern wann genau er kommt. es ist auf jeden fall notwendig, sich immer kurzfristig darauf vorzubereiten.
auslöser identifizieren
es braucht übung, um trigger zu erkennen. insbesondere, weil jeder mensch unterschiedlich auf körperlicher ebene reagiert.
das umfasst unter anderem:
unangenehmes gefühl
furchtsamkeit
ohnmacht
feindseligkeit
der betroffene spannt seinen körper an, hält oft den atem an oder verspürt körperlichen schmerz, ohne in diesem moment die symptome mit einem auslöser zu verknüpfen.
rückzug
es bedeutet, aus der situation herauszukommen, aber nicht ohne überlegung. man schaltet den fernseher aus, schließt die offene seite auf dem computer, stoppt die musik oder entfernt sich von der person, dem objekt oder dem raum.
nun gilt es, einmal tief durchzuatmen und sich neu zu regulieren.
atem- oder achtsamkeitsübungen sind eine möglichkeit, sich abzulenken und wieder zu sich selbst zu finden. vor dem starten von neuem ist es allerdings nötig, sich selbst wieder zu fangen, da das gehirn einen ausstieg aus dem alarmzustand braucht.
trigger auf dauer beenden
in einer traumatherapie wird mit anleitung daran gearbeitet, das traumatisch erlebte so im gehirn zu integrieren, dass die erinnerungen zwar unangenehm bleiben, aber nicht mehr mit intensiven gefühlszuständen verbunden sind.
es ist möglich, mit den triggern zu leben
es ist wichtig, die auslöser zu kennen. wenn einen die intensiven gefühle übermannen, kann man kaum noch angemessen reagieren. trigger können das leben einschränken, aber sie sind auch teil des menschen. es ist möglich, daran zu arbeiten, diese zu akzeptieren und zu kontrollieren.
niederschreiben
es kann hilfreich sein, die gedanken niederzuschreiben, um sich visuell vom trauma zu lösen.
sich mit den auslösern beschäftigen
worin besteht meine auslöser?
kommt er überraschend?
an welcher stelle treffe ich ihn?
man kann schrittweise damit anfangen, sich den ängsten zu stellen und sie aufzuarbeiten, zusammen mit seinem therapeuten oder einer nahestehenden person.
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