angststörung
Eine verzweifelte Person sitzt, das Gesicht in den Händen vergraben, in einem Raum, dessen Wände und Decke aus zerbrochenen Spiegelflächen bestehen, in denen zahlreiche Augenpaare zu sehen sind. Scharfe, dornige Ranken umschlingen den Bereich um die Person und liegen auf dem Boden neben verstreuten Notizen. Ein schwaches Licht spendet eine Glühbirne über ihr. Die Szene vermittelt ein starkes Gefühl von Angst, innerem Schmerz, Isolation und dem Gefühl, ständig beurteilt zu werden.

es gibt aber menschen, bei denen die angst ein übersteigertes maß annimmt, dann spricht man von einer angststörung. neben einer depression zählen die angststörung zu den häufigsten psychischen erkrankungen.

die wichtigsten formen einer angsterkrankung sind:

  • panikstörung mit oder ohne agoraphobie
  • generalisierte angststörung
  • soziale angststörung
  • spezifische phobien

lässt man eine angststörung nicht behandelt, so kann diese sich immer mehr verselbstständigen. dann kommt es zu einer erwartungsangst („angst vor der angst“) und die angstauslösenden situationen und orte werden vermieden. betroffene ziehen sich in ihrem leben immer mehr zurück. sie leiden neben den ängsten auch unter mangelndem vertrauen, dem gefühl des ausgeliefert sein und den mit den ängsten einhergehenden körperlichen symptomen. betroffene haben durch die angststörung oft probleme im beruf, partnerschaft oder in der familie. viele leiden unter ein- und durchschlafproblemen.

panikstörung

panikstörung sind wiederkehrende angstanfälle, die mit heftigen körperlichen und auch psychischen symptomen wie:

  • benommenheit
  • atemnot
  • zittern oder beben
  • herzklopfen / unregelmäßiger herzschlag
  • gefühl der unsicherheit, gefühl in ohnmacht zu fallen, weiche knie, schwindel
  • schwitzen
  • erstickungsgefühle, engegefühl im hals
  • übelkeit, bauchbeschwerden
  • entfremdungsgefühle (gefühle der unwirklichkeit, gefühle, nicht da zu sein)
  • hitzewallungen oder kälteschauer
  • schmerzen, druck oder enge in der brust
  • furcht, zu sterben
  • angst, die kontrolle zu verlieren
  • angst, wahnsinnig zu werden
  • taubheit oder kribbelgefühle

auftreten.

eine panikattacke kann von wenigen minuten bis zu einigen stunden anhalten. wobei die meisten panikattacken jedoch nicht länger als 30 minuten dauern. die häufigkeit solcher attacken schwankt zwischen mehrmals täglich, wöchentlich oder monatlich. betroffene leben somit in einer ständigen angst vor der nächsten attacke, was oftmals dazu führt, dass betroffene oft von arzt zu arzt gehen oder in einer notfallambulanz vorstellig werden, weil sie den verdacht einer lebensbedrohlichen krankheit befürchten (herzinfarkt).

panikattacken können plötzlich und völlig überraschend auftreten. zum beispiel während man ruhig auf dem sofa liegt und fernsehen schaut. sie können aber auch durch bestimmte situationen ausgelöst werden.

in vielen fällen tritt eine panikstörung mit einer akrophobie (platzangst) auf. der betroffene hat furcht und / oder angst vor bestimmten orten und / oder auch situationen und meidet diese.

dazu gehören zum beispiel:

  • menschenmengen
  • öffentliche plätze
  • reisen über weite entfernungen von zu hause
  • allein verreisen
  • in einer schlange stehen
  • fahrstuhl, bus oder auto zu fahren
  • im flugzeug fliegen

bei besonders schweren fällen ist es den betroffenen kaum noch möglich, ihr haus oder das gewohnte umfeld zu verlassen und sind somit an ihr haus / wohnung gebunden.

generalisierte angststörung

eine generalisierte angststörung beschränkt sich nicht auf bestimmte orte und / oder situationen. sie geht mit anhalten, sorgen und ängsten einher. die angst kann plötzlich und ohne grund auftreten. betroffene machen sich aber auch sorgen über real existierende bedrohungen, wie zum beispiel schwere erkrankungen und / oder autounfälle, die verwandten oder freunden zustoßen können. die angst ist dabei in unrealistischer weise übersteigert. betroffene sind innerlich unruhig, angespannt, nervös und haben häufig schlafstörungen. das gefühl einer nahenden katastrophe ist ein weiteres wichtiges merkmal.

die symptome treten nicht, wie bei einer panikstörung, gleichzeitig in form einer plötzlichen panikattacke auf, sondern einzeln:

  • herzrasen
  • zittern
  • ruhelosigkeit
  • schwitzen
  • kalte und feuchte hände
  • mundtrockenheit
  • übelkeit
  • „kloßgefühl“ im hals
  • muskelverspannungen im rücken

die sorgen und die ängste führen dazu, dass betroffene dinge vermeiden oder aufschieben.

soziale angststörung (soziale phobie)

schüchternheit ist eine extreme form der sozialen phobie. betroffene mit einer sozialphobie habe in situationen angst, in denen sie von ihren mitmenschen kritisch beobachtet fühlen:

  • eine prüfung ablegen
  • zu einer behörde gehen
  • mit einem vorgesetzten sprechen
  • in einer situation zu sein, in der alle blicke auf einen gerichtet sind
  • sich in einer unterrichtsstunde melden oder etwas an die tafel schreiben
  • sich in einem streitgespräch gegenüber anderen durchsetzen
  • in einem restaurant essen
  • im beisein anderer menschen zu telefonieren
  • einen fremden ansprechen
  • sich zu einer verabredung treffen
  • eine frau/einen mann kennenzulernen
  • solche situationen werden von betroffenen deshalb gemieden. müssen betroffene trotz allem, solche situationen durchstehen, so leiden sie meist unter erröten, zittern oder übelkeit.

spezifische phobien

bei einer spezifischen phobie wird die furcht / angst der betroffenen durch einzelne objekte und / oder situationen hervorgerufen, welche in der regel ungefährlich oder sogar harmlos sind.

dazu zählen die furcht / angst vor tieren, wie zum beispiel katzen, hunde oder mäusen, insekten wie spinnen, wespen oder käfer, die höhenphobie, sowie die blut- und / oder verletzungsphobie.

bei den betroffenen reicht oft schon ein gedanke an die situation oder die objekte, um die angst zu verursachen und leichtes unbehagen bis hin zur panischen angst auszulösen. dass bei mitmenschen die gleiche situation oder das gleiche objekt keine furcht und / oder angst auslöst, lindert die furcht und / oder angst der betroffenen nicht. oft schämen sich die betroffenen dafür, dass sie so übertrieben reagieren.ter Schritt: Verständnis schaffen